Bereits zum zweiten Male hintereinander wurde der Fanfarenzug Nusplingen zum zweitgrößten Musikfestival der Welt, zum Basel Tattoo, eingeladen. Dabei hatten sich die Verantwortlichen in diesem Jahr nicht einmal um eine Teilnahme beworben! Vielmehr fielen die Nusplinger im vergangenen Jahr den Veranstaltern derart positiv auf, so dass die Anfrage von Seiten der Veranstalter kam, ob die Naturtonmusiker vom Heuberg nicht auch 2014 an der Basel Tattoo Parade teilnehmen wollen. Zusätzlich bekamen die Musiker um deren Vorstände Willi Schreiber und Rainer Grieble noch in den Genuss, sich vor dem eigentlichen Verkaufsbeginn, vorab die begehrten Karten für eine Tattoo Veranstaltung in der Basler Kaserne zu sichern.
Nach der frühen Anreise nach Basel, stand zuerst eine interessante Besichtigung der Berufsfeuerwehr Basel auf dem Programm. Danach ging es weiter zum Weißwurstessen in die einstmals kleinste Hausbrauerei der Schweiz, die direkt am Rheinufer liegt. Nach einer Überfahrt mit einer strömungsbetriebenen Rheinfähre fanden sich die Nusplinger Fanfarenzügler am Münsterplatz ein, wo die Aufstellung zur großen Basel Tattoo Parade stattfand. Bereits hier war spürbar, wie Musik die Völker der ganzen Erde verbindet und Grenzen zu überwinden hilft. Musikformationen aus den verschiedensten Kontinenten fanden sich zu der prestigeträchtigen Militärparade ein und der einzigartige „Basel Tattoo Spirit“ – wie ihn die Macher immer wieder bezeichnen – war überall sichtlich spürbar. Die Parade startete vom Münster- zum Marktplatz, über die Mittlere Rheinbrücke, durch die Clarastraße zur Tattoo Arena an der Kaserne. Laut Veranstalter verfolgten in diesem Jahr gut 150 000 Zuschauer die Parade am Straßenrand. Die Nusplinger begeisterten das Publikum neben der Fanfarenmusik unter anderem durch die gekonnten Fahnenschwingereinlagen der „großen“ und der „kleinen“ Fahnenschwinger. Letztere waren wiederum ein überaus beliebtes Motiv für Fotographen und die anwesenden Rundfunk- und Fernsehsender. Angeführt wurde die Bärataler am Samstag aber von Standartenträger Joachim Kleiner, der die Ehre hatte die Standarte des Baden-Württembergischen Landesverbandes der Spielmanns- und Fanfarenzüge durch die Parade zu führen. Nach einer Umzugsdauer von rund 45 Minuten trafen die mit viel Applaus bedachten Fanfarenzügler des FZN dann in der Basel Tattoo Arena ein, wo sich die Umzugsteilnehmer mit allen anderen Formationen von der anstrengenden Parade stärkten und erholten. Kurz danach stand bereits der nächste Höhepunkt auf dem Programm: Ein Besuch des Basel Tattoo im Kasernenhof. Dieses Musikfest war gespickt von Knalleffekten und ein Höhepunkt jagte den anderen. Bereits nach nur wenig gespielten Tönen richten sich alle Blicke der Zuschauer nach oben. Eine dreimotorige „Tante Ju“ der Schweizer Luftwaffe fliegt über die Arena. 3 Minuten später landen Fallschirmspringer der Schweizer Armee in einem Kreis spielender Musiker des eidgenössischen Luftwaffenmusik-Corps. Weiter begeisterten die verschiedenen Pipe & Drums Formationen aus den angelsächsischen Ländern, die „Nationale Australische Militärkapelle“, die Chinesischen Folkloretänzer, die Militärische Musikformation aus Singapur und noch viele weitere Darsteller. Gänsehautfeeling pur erlebten die 8000 Zuschauer in der Basler Arena auch, als alle Mitwirkenden zum Finale aufliefen und unter anderem die Schweizer Nationalhymne spielten und die einheimischen Zuschauer mit einstimmten. Ergreifend war ebenfalls das gemeinsame musizieren der militärischen Formationen, in Gedenken an alle gefallenen Soldaten und Opfer der momentan stattfindenden militärischer Konflikte.
Danach ging ein erlebnisreicher Auftrittstag für die Nusplinger Fanfarenzügler zu Ende und alle waren sich einig, dass die diesjährige Teilnahme an der Tattoo Parade wieder ein Highlight in der 35-jährigen Geschichte des Vereines war. Die Naturtonmusiker dürfen nach einem ereignisreichen und anstrengenden ersten Halbjahr, jetzt erstmals eine dreiwöchige spielfreie Zeit genießen, bevor es Ende August bereits wieder mit neuen Auftritten weitergeht.
Die „Tattoos“ haben ihren Ursprung vom Militär. Der Name „Tattoo“ kommt vom Militärischen Zapfenstreich. Das weltweit größte „Military Tattoo“ findet jährlich in Edinburgh, vor dem sagenumwobenen Edinburgh Castle statt. Das Basel Tattoo, das dieses Jahr sich zum neunten Male jährte, gilt nach dem Militärfestival in Edinburgh als das weltweit zweitgrößte „Tattoo“.