Nusplinger Fanfarenzug eröffnet das Deutschland Military Tattoo


Dem Fanfarenzug Nusplingen wurde am Samstagabend eine besondere und noch nie dagewesene Ehre zu teil! Die Naturtonmusiker eröffneten das „1.königliche Tattoo“ auf deutschem Boden, in der Freiluftbühne im Schloss Kaltenberg. Der Burgherr von Schloss Kaltenberg ist übrigens Luitpold Prinz von Bayern, der Urenkel des letzten Bayrischen Königs Ludwig III. Das Produktionsteam des „Deutschland-Military-Tattoo“ beschritt mit dem Sohn von Luitpold Prinz von Bayern, seiner königlichen Hoheit Heinrich Prinz von Bayern einen neuen Weg der Zusammenarbeit und war erstmals in der Arena auf Schloss Kaltenberg zu Gast. Und als Programmpunkt mit dabei: die Landsknechte vom Fanfarenzug Nusplingen! Vor rund 10.000 Zuschauern liefen die Heuberger Musiker durch die Rauchschwaden durch das Schlosstor in die Arena ein und lieferten gekonnt ihr hierfür eigens kreiertes Tattooprogramm ab. Der FZ Nusplingen wurde hierbei von Regisseur Helmut Jäger im Vorfeld mit der Aufgabe betraut, den musikalischen Bogen von der Landsknechtszeit zur heutigen Militär-und Marschmusikzeit zu spannen, was letztendlich auch hervorragend gelang.
Nach der Durchführung und dem gleichzeitigen Mitwirken beim „1. Heuberg-Tattoo“ im Juni diesen Jahres, war dies bereits das zweite Tattoo-Event für die Nusplinger Fanfarenzügler im Jahr 2018. Die Dimensionen hingegen waren keineswegs zu vergleichen, fasste die Arena auf Schloss Kaltenberg doch über 10 mal so viele Zuschauer wie die Arena beim Heim-Tattoo in Nusplingen vor Monatsfrist. Zusammen mit renommierten Musikformationen aus ganz Europa wie dem Fanfarenkorps der Genie aus den Niederlanden, der Royal British Legion Band and Corp of Drums Romford aus dem Vereinigten Königreich, den Fanfara Bersagliere Guglielmo Colombo di Lecco aus Italien oder dem hessischen Musiccorps Großen Linden zeigten sich die Nusplinger für die musikalische Gestaltung des Abends mitverantwortlich.
Bereits am Samstagmorgen machte sich der Tross um die Vorstände Willi Schreiber und Marcel Weber vom Bäratal in Richtung Bayern auf den Weg. Schon bei der Ankunft wurde deutlich, dass beim Deutschland-Tattoo alles professionell organisiert sein sollte. Im Backstagebereich der Kaltenberg-Arena bereiteten sich die Heuberger dann auf den offiziellen Probenteil vor. Dieser wurde dann bei brütender Hitze durchgespielt und zur Freude der Nusplinger Fanfarenzügler war der bekannte Regisseur Helmut Jäger, der in seiner Laufbahn mehr als 2500 Unterhaltungssendungen in der ARD moderiert hat, mit dem Dargebotenen sehr zufrieden und sparte nicht mit Lob. Nach dem Probenteil stand der erste offizielle Auftritt auf dem Gelände von Schloss Kaltenberg an. Dabei präsentierte der Fanfarenzug Nusplingen Teile seines musikalischen Repertoires und insbesondere auch die Fahnenschwinger begeisterten die zahlreich anwesenden Festivalbesucher. Nach einem gemeinsamen Abendessen wurde es dann so langsam Ernst ernst und schon bei der Aufstellung zum Großereignis war die Anspannung aller Beteiligten der Heuberger zu spüren. Regisseur und Moderator Helmut Jäger stimmte die Besucher des Deutschland-Military-Tattoo währenddessen auf das bevorstehende musikalische Großereignis gekonnt ein und kündigte dann den Fanfarenzug Nusplingen an. Pünktlich um 19:52 hieß es von Seiten der Organisatoren dann „…drei, zwei, eins…Start“ und die Nusplinger Landsknechte zogen durch sich zuvor geöffnete Schlosstore in die Arena auf Schloss Kaltenberg ein. Nach einem kurzen Marsch zum Einzug, zeigten die Heuberger Naturtonmusiker dann eine Vielzahl von Formationen und Begeisterten das Publikum. Auch die hierzu passenden Wurf- und Schwingeinlagen der Fahnenschwinger wurden von den Zuschauern mit viel Applaus bedacht. Während die Trommler und Fanfarenspieler des Nusplinger Naturtonmusikzuges unter tosendem Beifall um 20 Uhr wieder aus der Arena auszogen, wurde den Fahnenschwingern noch eine ganz besondere Ehre zu teil: Insgesamt 8 Fähnriche bildeten das Spalier durch das die „Massed Pipes an Drums of the World“ im direkten Anschluss an den Fanfarenzug Nusplingen zu ihrem Auftritt durch das Schlosstor in die Arena einliefen.
Nach ihrem Auftritt hatten die Aktiven der Heuberger dann noch die Gelegenheit, das weitere Programm des Deutschland-Military-Tattoos auf reservierten Plätzen zu verfolgen. Alle Mitwirkenden des Events feierten danach noch im abgesperrten Schlosshof ein gelungenes „königliches Tattoo“ und es konnte noch so mancher Kontakt zu den anderen Musikgruppen geknüpft werden.
Nach einer kurzen Sommerpause geht es für die Musiker des Fanfarenzugs im Herbst mit weiteren Großauftritten weiter. Neben der Teilnahme am Jubiläumsumzug anlässlich des 200. Cannstatter Wasen im September gastieren die Nusplinger im Oktober auch noch zwei Tage lang beim weltweit größten Erntedankfest, dem Deutschen Weinlesefest in Neustadt an der Weinstraße.
Zudem wird im September wieder ein Anfängerkurs im Fanfarenspielen angeboten. Interessenten können sich bei Tambour Michael Klaiber unter 07429-910833 vorab und ganz unverbindlich informieren.

1. Heuberg-Tattoo wird zum Riesenerfolg


Mit dem 1. Heuberg-Tattoo fand am vergangenen Wochenende ein bislang einmaliges musikalisches Freiluftereignis im Rahmen des Festwochenendes des Fanfarenzug Nusplingen statt. Das erste Heuberg-Tattoo wurde, trotz anfänglicher Bedenken, zum absoluten Highlight des Festreigens. Bereits im Vorfeld hatten die Verantwortlichen alle Hände voll zu tun, um den letztendlich rund 1000 Zuschauern ein Programm der Spitzenklasse zu präsentieren. Die verschiedenen Gruppierungen, die sich aus Akteuren aus dem In- und Ausland zusammensetzten, zeigten in einem abwechslungsreichen und kurzweiligen Programm ihr Können und begeisterten die Massen. Insbesondere das grandiose Finale mit allen Akteuren sorgte für Gänsehautfeeling und Begeisterungsstürme.
Im Vorfeld der Veranstaltung mussten sich die Organisatoren mit zahlreichen – mehr oder weniger größeren Problemen – auseinandersetzen. Zuallererst galt es, ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm zu organisieren. Nachdem die Gruppen nach zum Teil zahllosen Absagen im Groben feststanden, stellte sich das positive Problem dar, dass der Zuspruch aus der Bevölkerung nach Karten für ein Tattoo vermutlich den geplanten Rahmen sprengen wird und der als Austragungsort vorgesehene „Heira-Platz“ zu klein sein wird. Der 1. Vorsitzende Willi Schreiber regte dann an, neben der Fahnenhochwurf-WM auch das Heuberg-Tattoo auf dem Gummiplatz durchzuführen. Nach anfänglicher Skepsis seiner Ausschussmitglieder entschieden sich die Fanfarenzügler dann für diese Variante, die sich letztendlich als goldrichtig herausstellte. Allerdings mussten auf die Schnelle noch Tribünen beschafft werden, denn man wollte dem Publikum und auch den Akteuren ein tolles Ambiente bieten.
Das quasi aus drei Einzelveranstaltungen bestehende Festwochenende verlangte von den Mitgliedern des Fanfarenzugs alles ab. Bereits am Mittwochmorgen um 8 Uhr ging es los mit dem Aufbau der Tribünen. Am Donnerstag stand der Zeltaufbau auf dem Programm und am Freitag wurde sowohl das Feuerwehrgerätehaus als auch die Halle für ihre Bestimmungen hergerichtet. Samstag und sonntags waren die FZ`ler dann rund um die Uhr im Dauereinsatz, bevor am Montag wieder alles abgebaut werden musste. „Viele von unseren Mitgliedern haben für das Fest 3 oder 4 Tage Urlaub genommen, doch ohne die zahlreichen Rentner und Schichter wäre es nahezu unmöglich gewesen, dieses Event zu stemmen“, so der zweite Vorstand Marcel Weber nicht ohne Stolz.
Neben der eigentlichen Probearbeit für das Tattoo war von den Verantwortlichen im Vorfeld auch noch viel organisatorisches Geschick gefordert. Die Programmgestaltung stellte sich zudem als sehr schwierig heraus, denn jede Kleinigkeit musste zuerst mit allen Beteiligten abgeklärt werden. Insbesondere Drummajor Bernd Räffle und Pipemajor Eric Wollmershäuser erwiesen sich in dieser Vorbereitungszeit als wahre Glücksgriffe, denn diese beiden Musiker ließen ihre Kontakte zu befreundeten Pipern spielen und zeigten sich für die „Massed Pipes and Drums“ verantwortlich, die aus Spielern aus vier Nationen und insgesamt 7 unterschiedlichen Gruppierungen bestanden und am Heuberg-Tattoo für ein einmaliges Erlebnis sorgten.
Am Finaltag musste dann der Terminplan für die Proben mehrmals umgeworfen werden. Durch die Rekordbeteiligung bei der Fahnenhochwurf-WM war der Platz länger blockiert als geplant und eine gemeinsame Generalprobe auf das Event quasi unmöglich. Erst zwei Stunden vor Beginn des Tattoos war es den musiktreibenden Vereinen möglich, den Finalauftritt erstmals zusammen zu proben.
Kurz nach 20 Uhr war es dann soweit: Die Jugendkapelle Nusplingen unter der Leitung von Franz-Xaver Dett gab mit ihrem Marschprogramm den Startschuss für den Abend. Anschließend marschierte der ausrichtende Fanfarenzug Nusplingen unter der Leitung von Michael Klaiber ein und spielte mit der Juka das gemeinsame Stück „Marsch Friedrich des Großen“, dirigiert von Franz-Xaver Dett. Nach dem Ausmarsch der Jungmusikanten absolvierten die Fanfarenzügler ihr seit Monaten geprobtes Programm und ernteten dafür viel Applaus. Im Anschluss daran kamen die Massed Pipes and Drums unter der Leitung von Drummajor Bernd Räffle und Pipemajor Eric Wollmershäuser, die die Seele eines jeden Tattoos darstellen. Nach einer kurzen Umbauphase folgte der erste Auftritt der Heuberger Irish Dancer aus Stetten a.k.M unter der Leitung von Petra Bous. Mit ihren Stepschuhen und den irischen Klängen brachten sie viel Abwechslung in das Programm. Die Tanzgruppe aus Meßstetten, sowie die GymMeßtics unter der Leitung von Katharina Bodmer zeigten im Folgenden ihr Programm „Es klappert die Mühle“, mit dem sie 2017 Tuju-Stars Bundessieger geworden sind. Anschließend begeisterten die ca. 70 Musikanten aus Deilingen unter der Leitung von Johannes Nikol mit ihrem Marschprogramm das Publikum. Die Zuschauer klatschten bei den verschiedenen Stücken wie z.B. der Titelmusik des Filmes „Rocky“ oder verschiedenen Märschen enthusiastisch mit. Nach dem zweiten Auftritt der Heuberger Irish Dancer folgte ein bombastischer Auftritt des Green Style Drumcorps aus Mutzschen in Sachsen unter der Leitung von Axel Winter. Das Drumcorps, welches aus 10 Snare- und Basedrummer besteht, bezauberte die Zuschauer mit ihrer Show, unter anderem auch durch das Spielen mit LED-Drumsticks. Mit dem Gefangenchor aus der Oper „Nabucco“ von Giuseppe Verdi überzeugte die Chorgemeinschaft, der Musikverein Deilingen und die Jugendkapelle Nusplingen unter der Leitung von Johannes Nikol. Die Sänger und Sängerinnen, die aus dem Männergesangverein und Kirchenchor Nusplingen, sowie dem Kirchenchor Deilingen stammen, brachten erste Gänsehautstimmung auf, die beim nun folgenden Finale noch verstärkt wurde. Dabei wurden noch einmal alle Akteure in der „Kallenberg-Arena“ begrüßt und gefeiert. Beim ersten Finalstück „Celtic Crest“ begannen die Musiker aus Nusplingen und Deilingen, währenddessen marschierten die Massed Pipes and Drums ein. Dieses erste Zusammenspiel verzauberte das Publikum und führte zu ersten Standing Ovations. Danach folgte das Stück „Amazing Grace“, beginnend mit dem Lonely Piper und unterstützt durch die Chöre, anschließend spielten die Musiker und Piper das für ein Tattoo typische Stück „Highland Cathedral“. Bei den Nusplingern musste sich dann mancher Zuschauer und Beteiligter das ein oder andere Tränchen wegwischen, als die Musikanten mit dem Chor das Nusplinger Heimatlied anstimmten, woraufhin alle Einheimischen mitsangen. Dieses letzte Lied des Finales wurde mit einem Feuerwerk gekrönt, bevor alle Beteiligten unter Jubelstürmen aus der Arena verabschiedet wurden. Die Pipes and Drums krönten ihren Ausmarsch noch mit dem Stück „Auld lang syne“, bei dem sie die Zuschauer animierten, mitzumachen.
Viele Besucher konnten sich vor diesem Abend nichts Konkretes unter einem „Tattoo“ vorstellen, nach dem 1. Heuberg-Tattoo waren alle einhellig der Meinung: „So etwas Gigantisches hat Nusplingen noch nie gesehen.“